Motivierende Anregungen für nachhaltige Innovationen
Weiz, 4. Februar 2025. „Es geht heute um neue Produkte und Prozesse, um Denkhaltungen, um Investitionen und um Ergebnisse.“ Diese Aussage stand am Beginn des ersten VZ Impulsnachmittags diesen Jahres, der die Verbindung von Nachhaltigkeit und Innovation anhand der guten Beispiele von Gastgeber Weitzer Parkett, der HASSLACHER Gruppe und IKEA in den Blick nahm. Neben tiefem fachlichen Austausch durfte eine Betriebsführung nicht fehlen.
Der Nachmittag stellte die Marktchancen und Wettbewerbsvorteile durch neue Produkte und Prozesse in den Mittelpunkt. Gastgeber dieses Impulsnachmittags im Kreis von Führungskräften und future minds^ war das 2023 mit dem Trigos prämierte Unternehmen Weitzer Parkett. So startete der Nachmittag nach einer Begrüßung durch die Marketingverantwortliche Michaela Mayr und die VZ Geschäftsführerin Iris Straßer mit einer Betriebsführung und einer kurzen thematischen Einführung. Danach standen drei Vorträge am Programm. Den Beginn machte der Hausherr und Geschäftsführer der Weitzer Group Josef Stoppacher.
Holz in neue Anwendungsbereiche bringen
„Nachhaltigkeit ist von der Gründung unseres Unternehmens im Jahr 1813 an tief in unserer DNA verankert. Wir verwenden möglichst wenig Plastik, verzichten seit 20 Jahren auf Tropenhölzer. Darauf zu schauen, was wir kaufen, gehört für uns auch zum Verantwortung zeigen.“ Stoppacher stellte eine Reihe von Innovationen vor, so der ReParkett, ein kreislauffähiges Produkt, bei dem bis zu 200 Jahre alter Massivparkett wieder aufbereitet wird. Auch der Wärmeparkett, mit dem Gebäude über kurz oder lang in Kombination mit Fotovoltaik energieautark werden können sowie der FlexFix-Belag mit geringer Aufbauhöhe, der einfach über andere Bodenbeläge verlegbar ist, ergänzen das klassische Produktsortiment.
Besonders, so Stoppacher, seien ganz neue Entwicklungen unter dem Label WoodSolutions. „Wir verarbeiten Holz zu homogenen Strukturen, machen es berechenbar und lastfähig. Damit wird der Rohstoff Holz für gänzlich neue Bereiche einsatzfähig, ob für Windkraftanlagen oder für die Automotive-, Rail- oder Flugzeugindustrien und bringt bis zu 30% Gewichts- und damit Energieersparnis. Die Auszeichnungen bestätigen unsere Arbeit und es bleibt doch viel zu tun“, so Stoppacher. Immer gemäß der Vision des Unternehmens: Wir verpflichten uns, Antworten aus Holz zu finden.
Entlang der gesamten Wertschöpfungskette innovativ
Auch der zweite Impulsbeitrag stellte den Rohstoff Holz in den Mittelpunkt. Die Nachhaltigkeitsverantwortliche der HASSLACHER Gruppe Silvia Schneeweiß gab Einblick in den natürlichen CO2 Kreislauf und betonte so den Mehrwert des Einsatzes des nachwachsenden Rohstoffs in möglichst vielen Einsatzbereichen. „Wir sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Holz aktiv“, so Schneeweiß. Dann stellte sie neue Projekte wie Überdachungen von Parkdecks, Brückenelemente oder auch modular gestaltbare Holzradwege sowie vorgehängte Fassadenelemente zur thermischen Sanierung von Gebäuden vor. „Der soziale Nutzen ist bei unseren Projekten immer mitgedacht“, betont sie. Ein spezieller Fokus werde auf erneuerbare Energien gelegt. So werden bei vielen Projekten Photovoltaikelemente mitverbaut. Der Hasslacher Holz-Hybrid-Turm liefert nachhaltige Lösungen in Ressourcenfragen der Windenergiebranche. Im Rahmen der Holz-Hybridbauweise werden die jeweiligen Werkstoffe so eingesetzt, dass deren spezifische Stärke optimal zum Einsatz kommt.
Den vielen Menschen nachhaltiges Leben leichter machen
Den dritten Beitrag gestalteten der Geschäftsführer von IKEA Südösterreich und seine Kollegin Simone Steinberger. „IKEA ist der McDonalds des Möbelhandels“, so Gottfried Kienzl, der die Dimensionen des Unternehmens verdeutlichte: 3600 Mitarbeiter:innen arbeiten allein in Österreich, alle Produkte werden selbst designed und im ‚IKEA-Universum‘ verarbeitet. Es sei dem Unternehmen klar, dass „wenn wir so weiter machen wie die letzten Jahrzehnte, dann sind wir Teil des Problems – und nicht nachhaltig“, so Kienzl. Daher habe sich das Unternehmen als Teil der IKEA Sustainability Strategy das Ziel gesetzt, bis 2030 nur mehr recyclebare oder recycelte Produkte zu verwenden. So würden seit Jahren konsequent Prozesse angepasst, beispielsweise die Umstellung auf biobasierte Klebstoffe. „Insgesamt ist es ein großer Hebel, den wir durch unsere Volumina haben“, betonte Kienzl. Als Geschenk bekommen alle Teilnehmer:innen des Impulsnachmittags eine ABacken-Wasserdüse, deren Verwendung am Wasserhahn 95% des Wassers spart. „Wir helfen unseren Kunden, nachhaltiger zu leben.“ So sei es auch für jene Menschen möglich beispielsweise Wasser zu sparen, für die hochwertige Lösungen nicht leistbar wären.
Neben den Veränderungen im Produktsortiment werden die Standorte konsequent in Richtung Green Buildings entwickelt und neue Services wie der „Zweites Leben Shop“ forciert, bei dem gebrauchte Möbelstücke zurückgekauft werden, allein 1 Mio. Produkte seien dies 2024 gewesen. „Es geht klar in Richtung Zirkularität“, betont Deputy-Managerin Simone Steinberger. Auch die Umstellung der Kundenlieferungen auf Elektro- und Wasserstofftrucks sei im Laufen, mit dem Ziel in den kommenden Jahren alle Kundenlieferungen mit Null-Emissionen umzusetzen.
Bei regionaler Jause wurde noch lang diskutiert und Ideen für weiterführende Zusammenarbeit besprochen. Vielleicht gibt es bald ein Windrad nur aus Holz? Jedenfalls machte der Nachmittag Mut, Nachhaltigkeit in die Mitte unternehmerischer Innovation zu rücken; und zwar auch und gerade aus Gründen der Wettbewerbsrelevanz.
Mehr Fotos finden Sie im online-Album zur Veranstaltung.
Dabei waren Verantwortliche folgender Unternehmen: Alpacem, BAB, Billa Steiermark und Süd-Burgenland, Decision Advisory Group, FH CAMPUS 02, Frutura, HASSLACHER Group, IKEA, ingenos, Kastner & Öhler, KNAPP, MOSAIK, Naturschutzjugend Steiermark, Saubermacher, Volksbank Kärnten, Weitzer Group und Wiener Städtische Steiermark.
Herzlichen Dank an den Gastgeber Weitzer Parkett, an die Referentinnen und Referenten und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das rege Interesse und gerne bis zum nächsten Mal!

















