Verantwortung in der Lieferkette sicher managen

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21. September 2021, online. Es geht um Risikomanagement im Kerngeschäft. Wie Unternehmen ihre Verantwortung in der Lieferkette glaubwürdig wahrnehmen können, dazu bot der VZ Impulsnachmittag dank eines Gastvortrages von UPJ, Berlin und der fundierten Impulsbeiträge von IKEA Graz und PEFC Austria zahlreiche Anregungen und Beispiele.

Aus Berlin, aus Wien und weiteren 15 Standorten im Süden Österreichs trafen sich Vertreterinnen und Vertreter zum fachlichen Austausch darüber, wie Unternehmen ihre Verantwortung in der Lieferkette glaubwürdig wahrnehmen können. Dies mit geringem CO2-Fußabdruck, das online-Format des Impulsnachmittags machte dies möglich.

 

Deutsches Lieferkettensorgfaltsgesetz und CSR-Risiko-Check

Den ersten Beitrag brachte Caroline Zamor, Verantwortliche für den CSR-Risiko-Check bei UPJ aus Berlin ein. Die Organisation leitet ein Unternehmensnetzwerk in Deutschland und steht mit Verantwortung zeigen! seit vielen Jahren im Austausch. So bot es sich an, erstmals im Rahmen eines CSR-Fachdialogs zusammen zu arbeiten. Mit Erfolg: Caroline Zamor brachte viele Erfahrungen aus der Arbeit von Unternehmen zu diesem Thema aus Deutschland mit. In unserem Nachbarland regelt seit Juni 2021 ein Lieferkettensorgfaltsgesetz die unternehmerischen Sorgfaltspflichten großer Unternehmen. „Systematisches Lieferkettenmanagement ist aber mehr als gesetzliche Verpflichtung“, so Zamor. „Es schafft Resilienz durch Transparenz und wird von Unternehmen aus intrinsischer Motivation zunehmend professionell umgesetzt.“ Entlang von „8 Schritten zum Lieferkettenmanagement“ stellt sie die Grundlagen der Bearbeitung vor. „Sehen Sie sich Nachhaltigkeitsberichte kritisch an. Wie viel steht da über Charity- und Mitarbeiteraktivitäten geschrieben und wie viel über Menschenrechte. Daran erkennen Sie die Tiefe der firmeninternen Bearbeitung im Thema“, so Zamor.

Dann gibt sie entlang eines Beispiels Einblick in den kostenfrei online zur Verfügung stehenden Risiko-Check. Er richtet sich an Unternehmen, die aus dem Ausland importieren oder im Ausland Produktionsstätten haben. Mit der Beantwortung von zwei Fragen wissen sie, welche internationalen CSR-Risiken – zu 22 Themen in vier Kategorien – mit Ihren Geschäftsaktivitäten zusammenhängen und welche Möglichkeiten sie haben, diese Risiken zu managen. Hier geht zum CSR-Risiko-Check.

 

Der IKEA Way for Responsibly Procuring

Im zweiten Impulsbeitrag berichtet der Storemanager von IKEA Graz Gottfried Kienzl über Erfahrungen in der Praxis des internationalen Möbelhändlers. Eine noch kleine Gruppe beschäftige sich bereits intensiv mit der Herkunft der Produkte, so Kienzl. Das sei die Speerspitze der Gesellschaft, der Trend und die Fragen werden sich verstärken „und die Fragen der Kunden nehmen exponentiell zu“. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwarten immer mehr Informationen zum ethischen Management; daher sei transparent und ethisch vorzugehen, allein den 400 Mitarbeitern am Standort gegenüber Verpflichtung, die dann auch den Kunden Auskunft geben.

Der IKEA-Manager gibt dann detaillierten Einblick in das interne Supply Chain Management und den Compliance Standard des Möbelkonzern, den IWAY, den IKEA Way for Responsibly Procuring. Dieser betrifft alle 1.200 Lieferanten und gilt gleichermaßen für Sublieferanten. Bei Schlüsselprodukten behalte man die Beschaffung und Produktion in eigener Hand, zumal dies Risiken reduziere.

 

PEFC garantiert für die Herkunft

Das PEFC Gütesiegel für nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverarbeitung stellt im dritten Impulsbeitrag Martin Kubli von PEFC Austria vor. „Jeder in der Lieferkette muss auf seinen Vordermann schauen“, so Kubli, denn die Durchgängigkeit der Kette sei Voraussetzung für die Zertifizierung und Gütequalität. PEFC garantiert für die Herkunft, es adressiert derzeit rund 85.000 Waldbesitzer und 552 Unternehmen, die in der Chain of Custody zertifiziert sind. Wesentliches Element sei für PEFC die klimafreundliche Unternehmenspolitik. Grundlage für die erforderlichen Kriterien der Waldnutzung sei der Ansatz eines integrierten Naturschutzes. „Es geht darum, die heimische Wertschöpfung zu fördern“, so Kubli.

 

Wir danken den ImpulsgeberInnen von UPJ Berlin, IKEA und PEFC und den Verantwortlichen von BKS Bank, Büro für Effizienz, dm drogeriemarkt, FunderMax, Hasslacher Norica Timber, KELAG, KNAPP, PEFC Austria, Steiermärkische Sparkasse, STW Klagenfurt herzlich für die Teilnahme!