Warum Responsible Leadership viel mehr als Schlagwort ist

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5. April 2022, Graz. Nach zwei Jahren der online-Veranstaltungen war es wieder soweit: die VZ Netzwerkdialoge gehen auf Tour, die erste Station war Graz. Entlang der Inputs des Gastgebers IKEA Graz und KNAPP bot der Nachmittag reichlich Gelegenheit zum fachlichen Austausch und zur branchenübergreifenden Vernetzung. Unter dem Titel „Responsible Leadership“ standen gute Beispiele in den Aktionsfeldern Führung, Arbeitsplatz und Umwelt im Mittelpunkt.

Es war ein überaus gastliches Ambiente, das der Gastgeber des Netzwerkdialogs IKEA Graz in einem abgegrenzten Bereich des Restaurants für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorbereitet hatte, reiches schwedisches Buffet inklusive. Und dieser Rahmen bot den Vertreterinnen und Vertretern der VZ Netzwerkpartner gute Gelegenheit zum fachlichen Austausch. Grundlage boten mehrere Impulsbeiträge, davor bat die Leiterin des NZ Netzwerk Iris Straßer die Gäste zur thematischen Einstiegsrunde: Responsible Leadership – was bedeutet verantwortliche Führung für Sie im Alltag?

  • Im aktuell volatilen wirtschaftlichen Umfeld müssen wir empathisch auf die MitarbeiterInnen eingehen, individuelle Konzepte entwickeln. Auch die Zusicherung der Arbeitsplatzsicherheit ist noch wichtiger geworden.
  • Wir müssen gut auf die Mitarbeiter schauen“, auch ein Stück soziales Gewissen in den so geschäftig arbeitenden Unternehmen sein. Hineinhören und hellhörig bleiben gilt als Grundsatz guter Führung.
  • Letztendlich entscheidet die persönliche Haltung der Führung, ob verantwortliches Unternehmertum gelingt. Nur so gelingt Wertschätzung, die ankommt.
  • Wir müssen vom Reagieren wieder ins Agieren zurückfinden, das wäre mein Wunsch.
  • Zu verantwortlicher Führung gehört es auch, MitarbeiterInnen ehrlich über Entwicklung zu informieren, auch wenn sie schwierige Botschaften sind. Besser Klarheit als Ungewissheit bei schlechten Botschaften.

Wir können wirklich beitragen, die Welt zu verändern

Nach diesen Einstiegsgedanken startete der Geschäftsführer des IKEA Graz Gottfried Kienzl aktuell: „Die letzten Jahre waren dem ‚Navigating dilemmas‘ gewidmet. Wir werden viel zu oft gestaltet, statt selbst zu gestalten. Wir müssen wieder dorthin, wo die Vision unseres Gründers hinweist: To create a better everyday life fort he many people“. Und das sind viele, so erläutert Kienzl, MitarbeiterInnen, Lieferanten, das regionale Umfeld der vielen Standorte. Und natürlich die unzähligen Kundinnen und Kunden. Alls sind potentielle Multiplikatoren auf den Weg zu einer besseren Welt – „we have a unique possibility to drive change“. Wir können wirklich beitragen, die Welt zu verändern, haben einen enorm großen Hebel für Impact auf unseren Planeten.
Nach diesem Einstieg in die Bedeutung von Responsible Leadership folgte tiefer Einblick in die Umsetzung von CSR am Standort Graz, der zeigte, in wie vielen Kooperationen sich die Leitlinien des Konzerns hinsichtlich der Beiträge zur Nachhaltigen Entwicklung am Standort konkretisieren.
„Schließlich bin ich als CEO zugleich auch CSO, also Chief Sustainability Officer, so ist das bei IKEA,“ so Kienzl. Und das sei wichtig, zumal sich in den kommenden 15 Jahren angesichts des globalen Wandelns das Geschäftsmodell von IKEA drastisch ändern werde. „Wir müssen vorbereitet sein.“

6000 Persönlichkeiten – eine Kultur

Der zweite Impusbeitrag der KNAPP AG widmete sich einer Unternehmenskulturinitiative namens KNAPP ONE, die im vergangenen Jahr erfolgreich gestartet wurde und heuer ausgeweitet wird. „Wir haben mittlerweile 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, berichtet Harald Gauster einleitend. „6000 unterschiedliche Persönlichkeiten. Wie gelingt uns eine Firmenkultur? Wie funktioniert unser Organismus als Unternehmen? Die Antwort gibt das Kulturprogram KNAPP ONE, das für Organic Network Enterprise steht. Es ist gut, dass wir unterschiedlich sind und uns genau dieses Bewusstsein eint und gemeinsame Werte uns verbinden.“
Die Basis bildeten als die fünf Unternehmenswerte, die im Zeitraum Juli bis Dezember letzten Jahres jeweils eine Woche lang intern ‚bespielt wurden‘. Ein Video des Vorstandes, gezeichnete Comics, 30 Ambassadors, die quer durchs Unternehmen als Multiplikatoren Projekte initiierten und kommunizierten – es kam vieles in Bewegung. „Compliments to go“ auf Komplimentkärtchen, Flyer mit Wertschätzungsbotschaften und vieles mehr.
Die Initiative kam so gut an, dass wir heuer mit Wertemonaten weitermachen und die Führungskräfte noch stärker mit ins Boot holen, berichtet Alina Wieser vom KNAPP Marketing. Schließlich ist bei uns jeder Mitarbeiter zugleich Kunde und Lieferant, dass ist vielen erstmals bewusst geworden. Und das verändert, wie wir arbeiten und miteinander umgehen.“ Ein Video, in dem bildlich ein Ball im Unternehmen weitergegeben wurde, wurde zum Sinnbild für die Zusammenarbeit. „Und auch die Engagementtage von Verantwortung zeigen! passten perfekt als Mitarbeiteraktionen während der Wertewochen. Offenheit, Wertschätzung, Kreativität und Mut – alles passt dazu und stärkt unsere Kultur“, so Gauster.

Gemeinsam wurde beschlossen, den dritten vorbereiteten Impulsbeitrag der Lebenshilfen Soziale Dienste auf einen Folgetermin zu schieben, um ausreichend Zeit für diesen nächsten wertvollen Input zu haben.

Daher bitte nächsten VZ Netzwerkdialog „Zukunftsbild Verantwortung“ gleich vormerken: DI, 31. Mai 2022, 14:00-16:30 Uhr auf der Laßnitzhöhe mit Besichtigung des myAcker+, einem innovativen Kooperationsprojekt der Lebenshilfe mit myAcker. Gastgeberin dann die Lebenshilfen Soziale Dienste.

 

Am VZ Netzwerkdialog teilgenommen haben Führungskräfte von Diakonie de La Tour, FH Campus 02, IKEA Graz, KNAPP AG, Lebenshilfen Soziale Dienste, Mosaik, Ronald McDonalds Kinderhilfe, SOS Kinderdorf und Steiermärkische Sparkasse.

Hier gehts zum Fotoalbum zum Netzwerkdialog.