Impulsnachmittag zeigte Potentiale nachhaltiger Exportlogistik auf

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Online, 11. November 2025. Beim VZ Impulsnachmittag stand die Frage im Mittelpunkt, wie Unternehmen ihre Exportlogistik ganzheitlich nachhaltiger gestalten können – in ökologischer wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Ausgangspunkt war die Vorstellung des Green Export Kompass, eines praxisnahen Leitfadens, der im Rahmen der Exportoffensive Kärnten von der FH Kärnten in Kooperation mit dem Land Kärnten und Wirtschaftskammer entwickelt wurde.

 

Miteinander besser vorankommen

Zu Beginn hieß Iris Straßer die Teilnehmenden willkommen und gab einen kurzen Überblick zum Anliegen des Netzwerkes, Austausch so zu gestalten, dass „Unternehmen im Thema Nachhaltigkeit voneinander lernen und gemeinsam vorankommen“. Sie erinnerte daran, dass im Bereich der Exportlogistik viele Stellschrauben liegen – von Verpackung über Transportmittel bis zur Rücknahme von Produkten am Lebensende. Zum Einstieg wurde abgefragt, wo die Unternehmen im Thema stehen. Die Spannweite reichte von „wir sind gut am Weg“ bis „da gibt es noch Potenziale“. Wichtig sei, wie Straßer betonte, den Dialog zwischen Industrieunternehmen und Logistikdienstleistern zu nutzen, um voneinander zu lernen.  Dann starteten die Impulse aus Forschung und Praxis.

 

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Im zentralen Impuls präsentierte Verena Fink, wissenschaftliche Mitarbeiterin der FH Kärnten, die Entstehung und Zielsetzung des Green Export Kompass. „Wir hören von vielen Unternehmen, dass sie zunehmend Druck von Kund:innen, Partnern und regulatorischer Seite erleben, Logistikprozesse nachhaltiger zu gestalten.“ betonte sie. Gleichzeitig sei Nachhaltigkeit keineswegs nur Kostenfaktor, sondern könne – richtig eingesetzt – zum Wettbewerbsvorteil werden.

Der Leitfaden umfasst 30 konkrete Initiativen in fünf Handlungsfeldern:

  1. Umweltfreundliche Verpackung
  2. Effiziente Routenplanung
  3. Nachhaltiger Gütertransport
  4. Ressourcenschonende Lagerhaltung
  5. Zukunftsorientierte Rückwärtslogistik

Fink unterstrich: „Viele Maßnahmen lassen sich Schritt für Schritt umsetzen – und einige sparen sogar unmittelbar Kosten.“

 

Umweltfreundliche Verpackung & Kreislaufstrukturen

Aus der Perspektive der Industrie berichtete Lisa Klug von Wolfram aus dem Bereich metallischer Rohstoffe, wie dort bereits geschlossene Verpackungs- und Materialkreisläufe umgesetzt werden: „Wir verwenden Verpackungen unserer Kund:innen mehrfach. Vieles wird zurückgeführt, gereinigt und wieder eingesetzt.“

Und sie betonte den Wert von Recyclingmaterial: „Für uns ist Recyclingmaterial kein Abfall, sondern ein wertvoller Rohstoff, aus dem wir wieder Gutes herstellen können.“ Die wirtschaftliche Dimension sei dabei klar gegeben: „Ja, das rechnet sich.“

 

Transport & Logistik – die Nachfrage wächst

Aus Sicht eines internationalen Logistikdienstleisters schilderte Sabine Eisses von DHL, wie stark das Thema in der Branche Fahrt aufnimmt: „Man kann es sich nicht leisten, das Thema zu ignorieren. Nachhaltige Logistik wird von Kund:innen gefordert, aber auch von Investor:innen und zunehmend durch Regulierung.“ Gleichzeitig verwies sie auf ein gesamtgesellschaftliches Momentum: „Wenn ich als Konsumentin die Wahl habe, wähle ich das nachhaltigere Produkt. Und da bin ich nicht allein.“

Kooperation sei dabei ein Schlüssel: „Nachhaltige Logistik schaffen wir nur gemeinsam – mit Kund:innen, Lieferanten und Dienstleistern.“

Der Impulsnachmittag zeigte klar die Potentiale und dass nachhaltige Exportlogistik machbar ist – Schritt für Schritt. Viele Maßnahmen lassen heute bereits Kosten sparen, wobei Kooperation entlang der Wertschöpfung dabei entscheidend ist. Unternehmen profitieren, wenn sie das Thema nicht nur als Pflicht, sondern als Chance begreifen. „Wir kommen schneller voran, wenn wir voneinander lernen – und genau dafür ist dieses Netzwerk da“, so Iris Straßer zum Abschluss.

 

Vielen Dank an die Impulsgeberin Verena Fink und die Teilnehmer:innen für die rege Diskussion und interessanten Einblick in den Stand und die Erfolge der bisherigen Umsetzung.