Die Situation sollte allen Menschen auf dem Planeten eine Lehre sein

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Interview Lutz Weber und Bernhard Auer, Geschäftsführer Alpacem (Wietersdorfer Gruppe) im Rahmen der Interviewserie „Chancen sehen“ des Verantwortung zeigen! Netzwerks.

Die Interviewserie lässt uns an den persönlichen Erfahrungen während der Zeit der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 teilhaben und an jenen Perspektiven, die sie für die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft daraus gewonnen haben.

 

  1. Was waren die wichtigsten Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten Wochen?

Zu erkennen, dass trotz dieser problematischen und durch Unsicherheit geprägten Situation der Zusammenhalt bei unseren MitarbeiterInnen keinen Schaden genommen sondern sich sogar verbessert hat. Die bisherige Zeit wurde von allen Beteiligten mit Bravour gemeistert und wir sind sehr stolz auf all diejenigen, die dafür Sorge getragen haben, dass das Unternehmen weiterhin gemeinsam am selben Strang zieht um die gesetzten Ziele des Wirtschaftsjahres 2020 weiterhin verfolgen können. Diese Unterbrechung zeigte uns, wie gut wir gemeinsam eine derart schwierige Situation durchstehen können.

 

  1. Was war der wohl prägendste Moment?

Der prägendste Moment dieser Zeit war eindeutig die plötzliche Umstellung von regulärer Arbeit auf Home-Office und Kurzarbeit. Auch wenn sich die Situation in den Medien bereits einige Zeit im Voraus anbahnte, war es dennoch ein Schock, als all diese Maßnahmen Realität wurden. Es freut uns sehr, dass diese Maßnahmen nach und nach rückgängig gemacht werden und mit Mai die Kurzarbeit aufgehoben werden konnte.

 

  1. Was ist das Allerwichtigste, das Sie sich wünschen, dass wir aus der Krise lernen?

Dass wir die Normalität, die wir bisher alle genossen und als verständlich vorausgesetzt haben, in Zukunft mehr zu schätzen lernen. Die Freiheiten und Möglichkeiten, die wir jetzt alle vermissen, müssen wir uns in nächster Zeit wieder hart zurückerkämpfen. Diese Situation sollte allen Menschen auf diesem Planeten eine Lehre sein und an ein nachhaltigeres und bewussteres Leben erinnern.

 

  1. Wo braucht es in Wirtschaft und Gesellschaft auch neue Wege?

Weder Staaten noch Unternehmen waren darauf vorbereitet mit einer derart plötzlich auftretenden Krise umzugehen. Pläne für den Notfall existierten nicht. Hier muss ein Umdenken geschehen, damit wir in einer möglicherweise erneut auftretenden Krise wie dieser besser vorbereitet sind und die richtigen Maßnahmen treffen können.

 

  1. Welches Motto würden Sie der Zeit nach Corona zuschreiben wollen?

Wiederaufbau des als gegeben geglaubten Lebens!

 

  1. Welches Glück haben Sie in den letzten Wochen entdeckt?

Auch wenn Corona viele Schattenseiten hatte, war es für uns sehr erfreulich, dass wir wesentlich mehr Zeit mit unseren Familien verbringen konnten! Solche Zeiten bringen Menschen näher zueinander und man schätzt die wichtigen Dinge im Leben wieder mehr.

 

30. April 2020