12. November 2021, online. Unternehmen sind immer Teil ihrer Umgebung. Der Frage, in welcher Weise sie in das regionale Umfeld investieren und welchen Nutzen sie daraus ziehen, dazu bot der VZ Impulsnachmittag dank vielfältiger Impulsbeiträge von PMS, fischer Edelstahlrohre sowie myAcker und BILLA zahlreiche Anregungen und Beispiele.

Unter welchen Voraussetzungen können regionale Unternehmen auf internationalen Märkten erfolgreich sein? Wann fühlen sich MitarbeiterInnen aus der Umgebung ans Unternehmen besonders gebunden und unter welchen Voraussetzungen wird das lokale Umfeld zum Nährboden für wirtschaftlichen Erfolg? Was sind Herausforderungen für die Zukunft und wie sehen Lösungen aus? Diese Fragen eröffneten die Ausgangssituation, das Thema einer erfolgreichen regionalen Einbettung von Unternehmen zu erörtern. Dabei boten drei Praxisbeispiele unterschiedliche Perspektiven, nämlich jede von Arbeitsplatz, Gesellschaft und Markt.

 

Study and work: PMS bringt mit der FH Kärnten Technik ins Lavanttal

Die PMS Elektro- und Automationstechnik zeigte die Verbindung zwischen regionalem Engagement und Antworten auf Fachkräftemangel und Arbeitgeberattraktivität auf. Wolfgang Sattler vom international erfolgreichen Lavanttaler Anlagenbauer stellt die Kooperation „FH extended“ mit der FH Kärnten vor, ein regionales technisches Angebot der Fachhochschulausbildung vor Ort. „Da wird unser Seminarraum zum Hörsaal und wir holen qualifizierte Ausbildung zu uns ins Tal. Das bringt uns und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern großen Mehrwert, das hat aber genauso Leitfunktion und bietet Vorteile für andere Betriebe im Tal. Es ist quasi ein berufsbegleitendes Angebot um die Ecke“, berichtet Sattler. Und er gibt zudem Einblick in die Lehrlingsausbildung als ebenfalls wichtiges Element der betrieblichen Aus- und Weiterbildung. Auch hier ist Kooperation, in diesem Fall jene mit dem bfi in St. Stefan wichtig. „Nur mit gut ausgebildeten und regional verwurzelten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können wir am internationalen Markt erfolgreich sein“, so Sattler. Zugleich bringt das Unternehmen damit einen positiven Kreislauf in Gang, Menschen, die Region und die Unternehmen seien schließlich unabdingbar verbunden.

 

 

Die ganze Region zu Gast beim Fischer Family day

Den Einstieg zum zweiten Impulsbeitrag des Geschäftsführers der fischer Edelstahlrohre Austria GmbH Heinz Paar bot ein Video: Ein kurzer Rückblick auf den sogenannten fischer Family Day, der im Sommer auf dem und hinter dem großflächigen Firmengelände in Griffen stattgefunden hat. „Der Tag ist für uns ein Beitrag, den wir für die Region leisten wollen. Mit dem Family Day verbinden wir Unterhaltung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Familien und alle Menschen aus der Region, die Interesse haben, unser Unternehmen besser kennen zu lernen“, so Paar. Über Kindergärten und lokale Schulen werden die Kinder der Region und deren Eltern aktiv eingeladen. Auch Unternehmen aus der Region werden angesprochen und eingeladen, mit Teams an den ebenfalls zeitgleich stattfindenden Tauziehwettkämpfen dabei zu sein. Zirkuszelt, Ponyreiten, Autodrom und andere Fahrgestelle, Musik, Kulinarik aber auch Führungen durch die Produktion durch den Chef höchstpersönlich – das alles bietet der Family Day. Dabei verbinden sich Perfektion und Teameinsatz zum Erfolg. „So wollen wir der Region auch etwas zurückgeben und uns als Unternehmen offen zeigen. Das Image des Unternehmens war nicht immer gut, so ist es uns ein Anliegen, hier aktiv zu sein. Social engagement als Instrument der Reputationssteigerung“, so Heinz Paar. Unternehmen die in das soziale Miteinander mit der umgebenden Gesellschaft investieren – ein herausragendes Beispiel.

 

 

Kooperation von myAcker und Billa bringt Kunden Regionalität

Der dritte Blickpunkt auf das Thema Regionalität bot der Impulsbeitrag von Christoph Raunig, Gründer und Geschäftsführer von myAcker und der Ackerbox und dem Vertriebsdirektor von BILLA für Kärnten und Osttirol Kurt Aschbacher. Beide sitzen nebeneinander in der alten Glanzer Mühle in Spittal und richten in ihrem Beitrag den Blick auf Regionalität bei Produkten und in der Beschaffungs- und Absatzkette. „Gerade in der Verbindung von Digitalisierung und Regionalität können etablierte große Unternehmen wie REWE viel von der Innovationskraft kleiner und junger Unternehmen wie MyAcker lernen. Schließlich zähle am Ende nur eine Frage, so Aschbacher: “Was will der Kunde?“ Die Zusammenarbeit war immer auf Augenhöhe und die große Kompetenz von myAcker in punkto Regionalität verbunden mit innovativer Technologie konnten in der Kooperation mit BILAL ausgezeichnet nutzbar gemacht werden. Die Billa-Boxen verfügen über einen hohen Anteil an regionalen Lebensmitteln. „Vieles hat sich hier in den letzten beiden Jahren entwickelt und der Weg geht weiter“, so Aschbacher. Es sind neue Wege zu regionalen Lieferanten und Kunden, die regionalen Mehrwert schaffen. Gut, wenn sich dieser Trend fortsetzt.

 

 

Wir danken den Impulsgebern von PMS Elektro- und Automationstechnik, fischer Edelstahlrohre sowie myAcker und BILLA und den Verantwortlichen von Advantage, BOKU, CTP, Diakonie de La Tour, Dr. Oetker, Ernst & Young, FH Kärnten, FunderMax, Hasslacher Gruppe, Hilfswerk Kärnten, KOBAN Südvers, LWK Kärnten, Steiermärkische Sparkasse, STW Klagenfurt und Styria Media Group herzlich für die Teilnahme!