Mehr Klimaschutz ins Regierungsprogramm

29.3.2023, Klagenfurt. Prominente Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft, Gesundheitswesen, Sport, Kultur, Einsatzorganisationen, Kirche und Zivilgesellschaft unterstützen ein starkes Kapitel zum Klimaschutz im neuen Regierungsprogramm in Kärnten. Eine Initiative des Netzwerks Verantwortung zeigen! und des Ökosozialen Forums Kärnten.

 

Namhafte Unterstützung für ein starkes Kapitel zum Thema Klimaschutz haben die Chef-Verhandler der zukünftigen Koalition Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser und Landesrat Martin Gruber heute von der Initiative „Mehr Klimaschutz ins Regierungsprogramm“ erhalten. Die 60 Repräsentantinnen und Repräsentanten unterstützen ein 5-Punkte umfassendes Programm, mit dem Kärnten seine Klimaziele erreichen und die Energiewende schaffen soll. Das Unterstützungspapier wurde heute in der Kärntner Landesregierung an beide Chef-Verhandler symbolträchtig mit zwei jungen Bäumen, einer Rotbuche und einer Schwarzkiefer übergeben.

„Kärnten hat es in den letzten Jahren nicht geschafft, seinen CO2-Ausstoß signifikant zu senken. Wenn Kärnten seine Klimaziele erreichen will, braucht es jetzt ein starkes Programm zum Klimaschutz im Regierungsprogramm, um die politischen Weichen für die Energiewende zu schaffen“, so Bernhard Rebernig, Präsident des Ökosozialen Forums Kärnten, der die Initiative gemeinsam mit Iris Straßer, Geschäftsführerin vom Netzwerk Verantwortung zeigen! gestartet hat. Straßer: „Wir wollen mit unserer Initiative ein Zeichen setzen, dass Klimaschutz ein Anliegen ist, das in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Und wir wollen den Koalitionsverhandlern auf den letzten Metern Rückenwind geben, um ein ambitioniertes Kapitel zum Thema Klimaschutz im Regierungsprogramm festzuschreiben.“

Die Unterstützerinnen und Unterstützer streichen mit ihrem Anliegen hervor, dass Klimaschutzmaßnahmen auch als Chance für Kärnten verstanden werden, das Land nach vorne zu bringen: „Es geht nicht um Klimaschutz um jeden Preis. Es geht darum, die Herausforderung des Klimawandels so zu meistern, dass die Abhängigkeit von fossiler Energie gestoppt wird, die regionalen Wirtschaftskreisläufe sowie die private Kaufkraft gestärkt werden und neue hochwertige Arbeitsplätze entstehen,“ so Rebernig und Straßer unisono, die sich nach dem Treffen mit Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser und Landesrat Gruber optimistisch zeigen, dass die zukünftige Landesregierung beim Thema Klimawandel aufs Tempo drücken wird.

 

 

Bei der Übergabe der Positionen „Kärnten kann mehr Klimaschutz“ im Spiegelsaal der Landesregierung waren folgende VZ Partner stellvertretend dabei: Peter Allmaier (Dompfarrer), Ernst Benischke (Geschäftsführer und ärztlicher Leiter Krankenhaus des Deutschen Ordens Friesach), Dieter Jandl (Geschäftsführer addIT), Richard Oswald (Geschäftsführer ATRIO) und Ernst Sandriesser (Direktor Caritas).

Mehr Fotos von der Übergabe der Positionen an LH Dr. Kaiser und LR Gruber:  Google-Fotoalbum

 

Hier finden Sie die Positionen und Unterstützerinnen und Unterstützer der Initiative:

 

Kärnten kann mehr Klimaschutz!

Für ein starkes Klimaschutz-Kapitel im neuen Regierungsprogramm

 

Politischer Rahmen für mehr Klimaschutz

  • Umsetzung eines „Kärntner Klimaschutzgesetzes“ mit klaren Zielen und Indikatoren zur Erreichung der Klimaschutzziele bis 2030 (-48% CO2) bzw. 2040 (Klimaneutralität)
  • Klare und sichtbare politische Verantwortlichkeit für Energie & Klima im neuen Kollegium der Landesregierung
  • Vorbildwirkung des Landes für mehr Klimaschutz ausbauen: Umstellung des Fuhrparks auf E-Mobilität/Wasserstoff, Umstellung der Wärmeversorgung aller öffentlichen Gebäude (Land und Gemeinden) von fossilen auf erneuerbare Energieträger, PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden, 50% Holzanteil im öffentlichen Bau, etc.
  • Umsetzung der Richtlinien für nachhaltige, klimafreundliche Beschaffung (NaBe)
  • Bewusstseinsbildungs-Kampagne für mehr Klimaschutz: Bevölkerung auf dem Weg der Transformation mitnehmen und den individuellen Nutzen in den Vordergrund stellen
  • Stärkung von Katastrophenschutz und -abwehr: Stärkung der Einsatzorganisationen (Ausstattung & Ausbildung) zur Bewältigung von Extremwettereignissen (Waldbrände, Hoch­wasser, etc.) in Folge des Klimawandels
  • Rahmenbedingungen für eine regionale und nachhaltig-bäuerlich produzierende Land- und Forstwirtschaft und Ausbau der Bio-Landwirtschaft

Steigerung der Energieeffizienz und Senkung des Energieverbrauchs

  • Energiespar-Strategie erarbeiten und mit Bewusstseinsbildung begleiten
  • Erhöhung der Rate der thermischen Sanierung von derzeit ca. 1% auf mindestens 3% pro Jahr (Sanierungsoffensive im Wohnbau, zusätzliche Anreize in der Kärntner Wohnbauförderung, etc.)
  • Ersatz der 60.000 Öl- und Gasheizungen durch alternative Energiesysteme (Nah- & Fernwärme, Wärme­pumpen, Biomasseheizungen, etc.) weiterhin stark unterstützen
  • Offensive für Solarthermie: Aufrüstung von Nah- und Fernwärmeheizwerken, haupt­sächlich für den Sommerbetrieb

Potenzialorientierter, sozial leistbarer Ausbau von erneuerbarer Energie & Infrastruktur

  • Ausbau der Energieerzeugung aus Wasser, Sonne, Wind und Biomasse mit dem Ziel einen Beitrag zur österr. Energiewende zu leisten, der sich am natürlichen Potenzial des Landes bemisst
  • Anpassung der dazu notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen: Vorrangflächen für Erneuerbare Energie einführen, Evaluierung PV-Freiflächenverordnung und der Wind­kraft-Standräume-Verordnung, klare Richtschnur für Behörden Projekte zu unterstützen und Vorrang für den Klimaschutz in der Interessensabwägung
  • Volkswirtschaftlich optimaler Ausbau der Stromnetzinfrastruktur mit dem Ziel ein er­neuerbares Energiesystem zu verwirklichen, welches sozial ausgewogen, leistbar und fair ist. Aktives Vorantreiben des 380kV-Ringschlusses in Kärnten
  • Winterstromlücke schließen: Ersatz von Gas- & Atomstrom durch erneuerbaren Strom
  • Energiegemeinschaften forcieren für eine dezentrale & eigenständige Energieerzeugung
  • Intensivierung der Wasserstoff-Strategie zur Nutzung von Stromspitzen im Sommer zur Erzeugung von grünem Wasserstoff

Stärkung klimafreundlicher Mobilität

  • Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs: Mehr Budget für den Ausbau und attraktivere Taktung des öffentlichen Nahverkehrs, weitere Attraktivierung des Klimatickets Kärnten
  • Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität (Nutzung von öffentlichen Gebäuden und Grundstücken; Nutzung von bereits versiegelten Flächen wie z.B. den Parkplätzen bei Einkaufszentren, etc.)
  • Ausbau des Radwegenetzes und Lösungen für die „letzte Meile“ im Nahverkehr durch Aus­bau des GO-Mobil Konzeptes / Carsharing-Modelle

Bildungs- und Arbeitsmarktoffensive für den Klimaschutz

  • Klimaschutz-Themen und Nachhaltigkeit noch stärker in den Lehrplänen aller Bildungs­einrichtungen des Landes verankern
  • Ausbildungsoffensive für Green Jobs: PV- und Heizungsinstallateure, Holzbau-Fach­kräfte, Fachkräfte für Gebäudesanierung, etc.

 

Die Unterstützer:innen der Initiative

Allmaier Peter, Dompfarrer Klagenfurt

Aschbacher Kurt, Verantwortlicher Billa/REWE Kärnten Osttirol

Aste Christoph, Obmann Forum Naturschutz & Wirtschaft Kärnten

Baar Anna, Schriftstellerin

Benischke Ernst, Geschäftsführer Deutsch-Ordens-Krankenhaus Friesach

Brunner Astrid, Landesbäuerin Kärnten

Bucher Ferdinand, Landesdirektor Wiener Städtische

Eusch Ingram, Geschäftsführer PVI

Feistritzer Wolfgang alias Hans Petutschnig, Künstler

Gabriel Arnold, KABEG-Vorstand

Gasser Anna, Doppel-Olympiasiegerin & Doppel-Weltmeisterin im BigAir

Götzhaber Felix, Obmann Landjugend Kärnten

Granig Peter, Rektor Fachhochschule Kärnten

Güthlein Danny, Vorstand Kelag

Haderlap Maja, Schriftstellerin

Hohenwarter Gerhard, Geosphere Austria

Huber Wilhelm, Kolumnist

Jandl Dieter, Geschäftsführer addIT

Jesse Andreas, Geschäftsführer autArK

Kogler Harald, Vorstand Hirsch Servo

Lackner Michael, Geschäftsführer Lindner Recycling

Legner Astrid, Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft

Mann Alexander, Geschäftsführer Carinthian StartUps

Marketz Josef, Diözesanbischof der Katholischen Kirche Kärnten

Mayer Petra, Direktorin CHS Villach

Messner Georg, Vorstand Raiffeisen Landesbank Kärnten

Mettnitzer Arnold, Theologe und Vortragender

Moritz Gerhard, Büro für Effizienz

Mörtl Dieter, Präsident Landesschiverband

Moser Julia, Obfrau Landjugend Kärnten

Oswald Richard, Geschäftsführer ATRIO

Oswald Gerhard, Aufsichtsratsvorsitzender Raiffeisen Landesbank Kärnten

Petschar Helmut, Geschäftsführer Kärntnermilch

Pototschnig Gottfried, Geschäftsführer bfi Kärnten

Pöschl Ulrich, Direktor Max-Planck-Institut Mainz

Pucker Barbara, Nationalparkdirektorin Nationalpark Hohe Tauern

Rebernig Bernhard, Präsident Ökosoziales Forum Kärnten

Riegler Niki, Eigentümer & Geschäftsführer Hirter Brauerei

Robin Rudolf, Landesfeuerwehrverband Kärnten

Salmhofer Christian, Klimabündnis Kärnten

Sauer Manfred, Superintendent der Evangelischen Kirche Kärnten

Sauper Hubert, Filmregisseur

Sandriesser Ernst, Direktor Caritas Kärnten

Scheucher Elisabeth, Präsidentin Hilfswerk Kärnten

Schwichtenberg-Winkler Christina, Autorin

Stockbauer Herta, Vorstandsvorsitzende BKS Bank

Stotter Hubert, Rektor Diakonie de La Tour

Straßer Iris, Geschäftsführerin Netzwerk Verantwortung zeigen!

Thurn Valsassina Johannes, Präsident Kärntner Forstverein

Tiefenbacher Michaela, Eigentümerin/Geschäftsführerin Naturel Hotels & Resorts

Tschemernjak Kurt, Vorstandsdirektor Kärntner Landesversicherung

Vitouch Oliver, Rektor Alpen-Adria-Universität

Wakonig Barbara, Genussland Kärnten

Warum Franz, Geschäftsführer Tagesstätten Vier Jahreszeiten

Wedenig Peter, Landesgeschäftsführer Arbeitsmarktservice Kärnten

Winkler Josef, Schriftsteller

Wutscher Walfried, Kammerpräsident a.D. Landwirtschaftskammer Kärnten

Wutscher Werner, Vorsitzender Universitätsrat der Alpen-Adria-Universität

Zlanabitnig Franz, Verein des Österreichischen Klimarates der Bürger:innen