Wie das Management von ESG-Daten gut gelingt

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Ein reiches Spektrum an praktischen Erfahrungen und wichtigen Grundlagen bot der VZ Impulsnachmittag, der sich am 14.3.2023 online im Kreis interessierter Führungs- und Fachkräfte den Anforderungen, Formen und Möglichkeiten des Managements von ESG-Daten gewidmet hat. Besonders die Praxisbeispiele von Energie Steiermark und Riedergarten Immobilien zeigten die Dimensionen und Relevanz des Themas auf. Zu welchen ökologischen, sozialen und Governance-Informationen müssen Unternehmen künftig Auskunft geben, welche Software macht Sinn und braucht es eine solche im eigenen Unternehmen?

 

ESG-Daten stehen auf der Agenda

Mit den steigenden Anforderungen an Unternehmen, zu ihrer ökologischen, sozialen und Governance Performance Auskunft zu geben, steht die Frage des Managements entsprechender Kennzahlen und die Verfügbarkeit der sogenannten ESG-Informationen auf der Agenda vieler Unternehmen. Das war Grund genug für viele, sich über die Grundlagen zu informieren und sich von den Umsetzungserfahrungen der Energie Steiermark und von Riedergarten Immobilien Impulse zu holen, die möglicherweise auch softwaregestützte Umsetzung im eigenen Unternehmen rasch voranzubringen.

So stellte nach einer Begrüßung und thematischen Hinleitung durch die Leiterin von Verantwortung zeigen! Iris Straßer ihre Kollegin Sandra Pschenitschnig in einem kompakten Überblick die wichtigsten fachlichen Grundlagen vor: Welche Daten umfasst das ESG-Management, welche Standards geben künftig den Rahmen vor und welche Kriterien sind für die methodische und technische Umsetzung und die Auswahl von entsprechender Software relevant?

 

Nutzung des ESG-Hubs der OEKB – Erfahrungsbericht aus der Immobilienbranche

Im ersten Praxisbeitrag gab der Leiter des Bereiches Recht und Finanzierung bei Riedergarten Immobilien Stefan Oberhauser tiefen Einblick in den aktuellen Stand der Umsetzung des ESG-Datenmanagements im Unternehmen. Das Unternehmen unterliegt als KMU nicht der künftigen Berichtspflicht gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz CSRD und den damit verbundenen Vorgaben an die Berichtsstruktur gemäß den ESRS, den European Sustainability Reporting Standards. Diese werden mit erwartet spätestens 30.6. diesen Jahres als delegierte Rechtsakte auf der Europäischen Ebene beschlossen und geben künftig den Rahmen für berichtspflichtige Unternehmen vor. Für Riedergarten hingegen definieren v.a. Banken künftig die Auskunftspflicht zu ESG. Dazu sei der „ESG-Hub“ der österreichischen Kontrollbank, so berichtet Oberhauser, für das Immobilienunternehmen aktuell eine passende Lösung. Das online-Portal bietet Schnittstellen, um die ESG-Informationen spezifisch und genau entsprechend den Anforderungen der Finanzbranche zu erfassen, diese online zu verwalten und auch finanzierenden Partnern zur Verfügung zu stellen. „Wir beobachten die Entwicklung genau und sind gut vorbereitet, wenngleich vieles noch nicht abschließend klar ist“, so Stefan Oberhauser.

 

Erfolgskriterien für die Implementierung des ESG-Cockpit

Die Einschätzung, dass die Entwicklung im Bereich ESG-Datenmanagement eine Dynamische ist, teilt die nächste Impulsgeberin Bea Krenn, Projektleiterin im Bereich Strategie und Business Development bei der Energie Steiermark. Ihr Praxisbeitrag nahm die Zuhörer:innen mit auf den Weg, eine leistungsfähige  ESG-Software im Unternehmen aufzubauen und diese umfassend zu nutzen. Aus der Perspektive der Gesamtprojektverantwortung gab Krenn einen fundierten Einblick in die Etappen des Aufbaus. „Vieles von dem, was ich Ihnen heute erzähle, hätte ich zu beginn des Weges auch gerne von jemandem gehört“. Sie hob die Bedeutung der Datenhoheit und der Usability für die rund 40 Kolleg:innen, die in der Datenerfassung quer durch alle Fachbereiche, Gesellschaften und Standorte des Energieversorgers mitarbeiten hervor. Die menschliche Komponente entscheidet über die Akzeptanz der ESG-Prozesse und damit über die Qualität und Tragfähigkeit der Daten, betont Krenn.

Damit spannte der Impulsnachmittag wieder einen guten Bogen über ein komplexes Thema, diesmal das ESG-Datenmanagement und konnten die teilnehmenden Führungskräfte und Fachverantwortlichen für die Anforderungen des eigenen Unternehmens viel Hilfreiches mitnehmen.

 

Dabei waren Verantwortliche folgender Unternehmen: AVI, BKS Bank, CTP, Deutsch Ordens Krankenhaus Friesach, Energie Steiermark, FH Kärnten, Frutura, Goerner Group, Hilfswerk Kärnten, Humanomed, KWF Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds, Lebenshilfen Soziale Dienste, Magna Steyr Fahrzeugtechnik, Mosaik, mp creations, PAYER Group, PMS Elektro- und Automationstechnik, Riedergarten Immobilien, STW Klagenfurt, Styria Media Group und Wirtschaftskammer Kärnten.

 

Herzlichen Dank an die Referent:innen für die hochkarätigen Beiträge und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das rege Interesse und gerne bis zum nächsten Mal!

 

*ESG steht übrigens für Environmental – Social – Governance.