Zügig in Richtung ESG-Berichterstattung

8. November 2022, online. Wie entwickelt sich der Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung hin zur verpflichtenden Transparenz erweiterter Geschäftsberichterstattung und wen betrifft die Verpflichtung in Zukunft? Ein online-Impulsnachmittag zum ESG-Management mit regem Interesse und vielen Fakten und Antworten zur CSRD.

Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erweitert die Europäische Union die Geschäftsberichterstattung um Nachhaltigkeitselemente. Künftig werden Unternehmen jährlich verpflichtend ihre Beiträge nach einheitlichen ökologischen, sozialen und Governance-Kriterien dokumentieren müssen. Das gilt gleichermaßen für alle großen Betriebe, an die sich die Verpflichtung direkt richtet wie auch für viele KMUs, die durch die Bestimmungen indirekt in der Lieferkette betroffen sein werden.  Was von Firmen aufgrund der neuen regulatorischen Vorgaben gefordert wird und wie sie sich vorbereiten können, dem widmete sich der online stattfindende VZ Impulsnachmittag „Am Weg zur ESG-Berichterstattung“ Anfang November. Das Interesse war groß: Rund 50 Fachverantwortliche aus 35 Unternehmen und Organisationen im Süden Österreichs und darüber hinaus holten sich die aktuellen Informationen zur neuen Berichterstattungsrichtlinie der Europäischen Union, die auch für viele heimische Unternehmen schlagend wird.

Drei kompakte Impulse für die Praxis

Iris Straßer begann den Reigen der Impulsbeiträge mit einem kompakten Überblick zu den Inhalten und Eckdaten der neuen EU-Richtlinie CSRD und den damit einhergehenden künftigen Europäischen Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung, die ESRS, die die Auskunftspflicht von Unternehmen im Spektrum von ESG (Environmental – Social – Governance) deutlich präzisieren und die Berichtsstruktur vorgeben. Künftig sollen alle großen Unternehmen ab 250 Mitarbeitern im Jahresschnitt unabhängig von einer Kapitalmarktorientierung berichten. Die weiteren Schwellen liegen bei einer Bilanzsumme von über 20 Mio Euro und einem Umsatz von über 40 Mio Euro, zwei dieser drei Größenmerkmale müssen überschritten werden.

Im zweiten Teil stellte Kristina Aichwalder, Director EY Standort Klagenfurt und Netzwerkpartnerin dar, was aus Sicht der Wirtschaftsprüfung bereits im Aufbau der Datenstrukturen und der Prozessorganisation zu berücksichtigen ist; zumal es künftig eine verpflichtende jährliche Prüfung der Nachhaltigkeitsauskünfte als Teil des Lageberichtes für alle großen Unternehmen geben wird.

Den Abschluss bildete der Impulsbeitrag von Sandra Pschenitschnig vom Verantwortung zeigen! Team, der Einblick in das aktuell laufende Pilotprojekt zum ESG-Reporting, das Unternehmen die Möglichkeit bietet mit einer auf den Projektzeitraum beschränkten vollwertigen Softwarelizenz des ESG-Cockpit des Softwareunternehmens akaryon das Datenmanagement in der Struktur der GRI Global Reporting Initiative und begleitet durch vier online Workshops und begleitende Lernnetztreffen bzw. firmeninternes Fachcoaching zu erarbeiten. Eine zweite Runde des Pilotprojektes ist übrigens geplant. Einen Infotermin dazu wird es für interessierte Unternehmen am 9.2.2023 um 14:00 Uhr online geben; InteressentInnen können sich ab sofort im Netzwerkbüro melden. Die Teilnehmerzahl wird wieder beschränkt sein, es gilt: first come- first serve.

Hier finden Sie die Unterlagen zum Impulsnachmittag zum Nachlesen:

• Foliensatz VZ  Einführung | Die neue CSRD und ESRS | Daten sind das neue A und O
• Foliensatz EY  Nachhaltigkeitsberichtserstattung aus der Perspektive der Wirtschaftsprüfung
• EY-Studie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung Top-Unternehmen Österreich 2022

Folgende aktuelle Info möchten wir in Ergänzung der Veranstaltungsinhalte weitergeben:

Zwei Tage nach dem VZ Impulsnachmittag, am 10. November 2022 wurde der Entwurf der CSRD im Europäischen Parlament mit großer Mehrheit angenommen, nun steht noch die Zustimmung des Rates aus. Nach ihrer Verabschiedung auf EU-Ebene muss die Richtlinie innerhalb von 18 Monaten in nationales Recht umgesetzt werden.

Hier finden Sie diese aktuelle Fassung der CSRD-Entwurfs.

Dabei waren Fachverantwortliche aus folgenden Unternehmen:

Advantage | Caritas Kärnten | CTP | Diakonie de La Tour | Energie Steiermark | EY | FH Campus02 | FH Kärnten | Flowserve | Frutura | Fundermax | Hilfswerk Kärnten | Humanomed | JUFA | Kärntner Sparkasse | KELAG | KNAPP | Land Kärnten | Lebensart Verlag | Mosaik | PAYER Group | PMS Elektro- und Automationstechnik | SOMA Kärnten | Staber Autohaus | Stadt Villach | Steiermärkische Sparkasse | Styria Group | Sto Österreich | Stölzle Oberglas  | STW Klagenfurt | Tagesstätten 4 Jahreszeiten | Uppercut group | Volksbank Kärnten | WK Kärnten | Zürcher Kantonalbank

Herzlichen Dank den Impulsgeberinnen und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Interesse!