Die Taxonomie in den Blick genommen

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Großes Interesse am VZ Impulsnachmittag, der sich am 24.1.2023 online im Kreis interessierter Führungs- und Fachkräfte der Praxis der Taxonomie, dem neuen Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten der EU gewidmet hat. Besonders die Praxisbeispiele von Kelag und BKS Bank zeigten die Dimensionen und Relevanz des Themas auf.

 

Die Taxonomie wird mit dem Geschäftsjahr 2025 für alle großen Unternehmen schlagend werden. Das war Grund genug für viele, sich über die Grundlagen zu informieren und sich von den Umsetzungserfahrungen der Kelag und der BKS Bank Impulse zu holen, die künftigen Vorgaben im eigenen Unternehmen rasch voranzubringen. So stellte nach einer Begrüßung und thematischen Hinleitung durch die Leiterin von Verantwortung zeigen! Iris Straßer ihre Kollegin Sandra Pschenitschnig die theoretischen Grundlagen vor. Woher kommt die Taxonomie, für welche Unternehmen wird sie zu welchem Zeitpunkt umsetzungsrelevant. Dazu gehörte auch ein Blick in die Originaldokumente der delegierten Rechtsakte der Europäischen Union.

 

Umsetzung der Taxonomie aus Unternehmenssicht

Im ersten Praxisbeitrag gab die Prokuristin und Leiterin des Bereiches Accounting, Finanzen und Steuern der Kelag Eva Slamanig tiefen Einblick in die Umsetzung der Taxonomie am Beispiel des Energieversorgers bis dato. Nachdem die Kelag als NFRD*-pflichtiges Unternehmen bereits verpflichtet ist, taxonomiefähige bzw. in nächsten Schritt auch -konforme Umsätze im Geschäftsbericht auszuweisen, konnte die Referentin sehr anschaulich erläutern, in welcher Tiefe die Arbeit im Unternehmen vonstatten gehen muss, um Rechtskonformität zu sichern.

 

Die Perspektive eines Finanzmarktteilnehmers

Der zweite Praxisbeitrag lenkte den Blick auf die Perspektive eines Finanzmarktteilnehmers, verfolgt die Taxonomie doch das Ziel, auch private Finanzströme hin in definiert nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten zu lenken. Eva-Maria Grosse, Expertin für Sustainable Finance bei der BKS Bank, erläuterte, welche Vorgaben die Taxonomie für Finanzinstitute bringt und welche Konsequenzen das für die künftigen Kreditvergabe und auch für bankspezifische Offenlegungen hinkünftig bedeuten wird. Ein Kulturwandel in der Kreditvergabe steht an, so Grosse. „Es ist für Unternehmen wichtig, die Bedeutung und Dimension der Veränderung rasch zu erkennen“. „Sehr komplex und es gibt viel zu tun, war der Tenor der Teilnehmenden.

 

Dabei waren Verantwortliche folgender Unternehmen: ATRIO, BKS Bank, Deutsch Ordens Krankenhaus Friesach, Energie Steiermark, Ernst & Young, FH Campus 02, FH Kärnten, Flowserve, Frutura, Gründerzentrum build!, Hasslacher, Hilfswerk Kärnten, Humanomed Consult, KEC Kanzian, KELAG, KNAPP, Magna Steyr, Mosaik, PAYER Group, PMS Elektro- und Automationstechnik, Riedergarten Immobilien, Steiermärkische Sparkasse, Styria Media Group, UPPERCUT group, voestalpine AG, Zürcher Kantonalbank

 

Herzlichen Dank an die Referentinnen für die hochkarätigen Beiträge und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das rege Interesse an den neuen regulatorischen Vorgaben, auf die sich nun alle großen Unternehmen in den kommenden Jahren, konkret bis zur erstmaligen Umsetzung im Geschäftsjahr 2025, vorzubereiten haben.

 

*NFRD Non-Financial-Reporting-Directive