Energiemanagement in den Blick genommen

8.11.2023, online. Der VZ Impulsnachmittag „Systematisches Energiemanagement“ widmete sich mit Impulsbeiträgen von Frutura, FunderMax und Steiermärkische Sparkasse den Notwendigkeiten und Möglichkeiten von Energiemonitoring- und -managementsystemen. Die Umweltmanagerin der Frutura stellte auch eine Erhebung in der Industrie zum Stand der Umsetzung von Energiemanagement vor.

 

Ein Konzept zur Implementierung eines Energiemanagementsystems mit Hilfe von Energiemonitoring für die Nachhaltigkeitsstrategieentwicklung in der Industrie stellte das Team des großen steirischen Obst- und Gemüseproduzenten und -Logistikers Frutura im Rahmen des ersten Impulsbeitrages vor. Speziell am Standort Bad Blumau beschäftigt sich das Unternehmen seit Jahren intensiv mit nachhaltiger Energie; dort wird das Thermalwasser zur Beheizung der Gewächshäuser und nun im Sommer auch zur Verstromung und Eigennutzung eingesetzt. Auch am Hauptstandort in Hartl bei Kaindorf werden Photovoltaikanlagen für die Kühlung der Obst- und Gemüseprodukte genutzt. Nun wurde in einem weiteren Schritt ein umfangreiches Energiemonitoring entlang der einzelnen Produktionslinien installiert, auch um weitere Energieeinsparungen zu erreichen. „Es hat mich doch erstaunt und ist faszinierend, wie präzise das Energiemonitoring die Produktionsprozesse im Unternehmen abbildet“, resümiert die Geschäftsführerin des Unternehmens Katrin Hohensinner-Häupl die bisherigen Erfahrungen.

Die Umweltmanagerin der Frutura Elisabeth Schweighofer ergänzte das Unternehmensbeispiel um die Ergebnisse einer Befragung, die sie im Rahmen ihrer Masterarbeit durchgeführt hat und die einen fundierten wissenschaftlichen Status zur Umsetzung von Energiemanagement in der Industrie gibt.

 

Der zweite Impulsbeitrag bot Einblick in die energieintensive Industrie. „Wir wollen unser Geld in Prozessveränderungen investieren, nicht in Kompensation“, berichtet Andrea Loinig, Energiemanagerin bei FunderMax. Im Rahmen des firmeninternen „FunderMax Green Deals“ wird ein Bündel an Aktivitäten, die sog. „Green Projects“ umgesetzt, die von Energieeffizienzprojekten bis zum Managementreviews zum Thema, von der kaskadischen Holznutzung und dem Weg der Verarbeitung von Frisch- hin zum Recyclingholz bis hin zur Etablierung von Energieteams an allen Standorten reichen.

 

Im abschließenden Impulsbeitrag gab der Umweltmanager der Steiermärkischen Sparkasse Karl-Heinz Jöbstl, er ist auch zertifizierter Energiemanager, Einblick in die Umsetzung von systematischem Energiemanagement in einem Finanzinstitut. „Wir haben 160 Standorte allein in der Steiermark mit hohem Energieverbrauch und unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen.“ Beginnend mit den großen Standorten wurden bereits vor Jahren mittels Energiemonitoring Verbesserungspotentiale gehoben, die schrittweise auf alle Standorte übertragen wurden: Umstieg auf LED-Beleuchtung, Einbau von Bewegungsmeldern, automatische Stromabschaltungen außerhalb der Geschäftszeiten. Dazu wurden Umbaustandards festgelegt und PV-Anlagen installiert. Aber auch nicht-technische Maßnahmen sind im Blick: „Es ist uns sehr wichtig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ins Boot zu holen, da haben wir auch eine Multiplikatorwirkung hinein in die private Umsetzung der Mitarbeitenden. Dazu nutzen wir auch das firmeninterne Weiterbildungsportal, das WBT (Web-based Training) für die Bewusstseins- und Weiterbildung. Dieses ist von den Kolleginnen und Kollegen verpflichtend regelmäßig zu absolvieren“, so Jöbstl. Und er schließt mit einer Aussage, die für alle Impulsbeiträge gleichermaßen gilt: Energiemanagement muss sich schlussendlich rechnen – und tut es auch.

 

Herzlichen Dank an die Impulsgeber:innen für die Beiträge und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das rege Interesse und gerne bis zum nächsten Mal!