Mit vereinten Kräften Richtung Klimaneutralität

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Velden, 12.9.2023. Einblick in die kommunalen Strategien der beiden Klimapionierstädte Klagenfurt und Villach bot der VZ Netzwerkdialog interessierten Führungs- und Fachkräften am 12.9.2023 in Velden. Mit Blick über den Wörthersee konnten sich zahlreiche VertreterInnen von Unternehmen unterschiedlicher Branchen von den Klimaneutralitätsbemühungen der Städte überzeugen. Darüber hinaus bot der Nachmittag Gelegenheit zum Austausch und zum gemeinsamen Weiterdenken, wie durch gut abgestimmte Maßnahmen der Weg in Richtung Klimaneutralität engagiert bestritten werden kann.

 

IT ReUse und Lichtverschmutzung zum Einstieg in den Nachmittag

Den Prolog zum VZ Netzwerkdialog im Casinohotel bildeten zwei Kurzvorträge zu Aspekten betrieblicher Umweltverantwortung. Zunächst beleuchtete der Geschäftsführer der AfB für Südösterreich Fabio Papini Aspekte des IT-ReUse. Die AfB (Arbeit für Menschen mit Behinderung) ist darauf spezialisiert, ausgemusterte IT-Hardware von Unternehmen zu übernehmen, Daten zertifiziert zu löschen und für die Wiederverwendung aufzubereiten; dies mit rund 2/3 MitarbeiterInnen, die am ersten Arbeitsmarkt keine Beschäftigugn fänden. Durch diesen Prozess werden natürliche Ressourcen geschont und Emissionen reduziert, es gelte, wichtige Ressourcen im Kreislauf zu halten und zugleich sinnvolle Arbeit für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Das ist eine schöne Kombination, so Papini und stellte auch Möglichkeiten vor, wie Unternehmen aus der Zusammenarbeit profitieren können.

Anschließend rückten Christopher Rogi und seine Kollegin Christina Pichler-Koban, beide ehrenamtlich im Verein Paten der Nacht engagiert, das Thema der Lichtverschmutzung und deren Auswirkungen auf die Natur und unser aller Leben in den Blick. Der Kurzvortrag schuf Bewusstsein, wie das Zuviel an nächtlichem Kunstlicht sinnvoll und verantwortungsbewusst reduziert und auf ein für alle erträgliches Maß zurückgeführt werden kann und welche Beiträge Unternehmen dazu Beiträge leisten können; das Abschalten der Außenbeleuchtung von Firmengebäude nach 22:00 Uhr sei dabei eine einfache Möglichkeit („22 Uhr – Licht aus“).  Auch die Potentiale für wirtschaftliche Einsparungen und eine Reduktion der Treibhausgasemissionen wurden diskutiert.

 

 

Klagenfurt wird klimaneutral und smart bis 2030

Nach einer Pause begann der Hauptteil der Veranstaltung mit einem Impulsbeitrag des Klagenfurter Bürgermeisters Christian Scheider und des Leiters der Abteilung Klima- und Umweltschutz der Stadt Klagenfurt Wolfgang Hafner. „Klagenfurt ist eine von 100 europäischen Städten, die im Rahmen der EU-Cities Mission bereits 2030 bilanzielle Klimaneutralität erreichen wollen“, so Bürgermeister Scheider. Der Umweltgedanke sei in der Entwicklung der Stadt sehr bedeutend. Den Weg dorthin zeigt die Smart City Strategie, mit der sich Klagenfurt am Weg zu einem emissionsneutralen, energieeffizienten und ressourcenschonenden Lebensraum mit hoher urbaner Lebensqualität und verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern positioniert.

Details zeige das Strategiepapier „Klagenfurt: klimaneutral und smart bis 2030, das 236 Maßnahmenvorschläge in 9 Handlungsfeldern umfasst. Es setze einen dynamischen Prozess als Smart City in Gang, um den Ansprüchen der Zukunft zu begegnen, wie Wolfgang Hafner konkretisierend ausführte. Dass die konsequente Umstellung der kommunalen öffentlichen Verkehrsinfrastruktur dabei ein zentrales Element darstellt, wurde sichtbar. Nicht nur deshalb waren auch VertreterInnen der Stadtwerke Klagenfurt an diesem Nachmittag vor Ort. Und Hafner schloss: „Wir brauchen noch mehr Kooperation, Zusammenarbeit und Partizipation, auch über das Stadtgebiet hinaus.“ Ein Nachmittag wie heute sei für künftige Kooperationen überaus wertvoll.

 

 

So wird Villach grenzenlos grün

Im zweiten Hauptbeitrag ging es mit Frauenpower weiter. Die erste Vizebürgermeisterin der Stadt Villach Sarah Katholnig und die fachverantwortliche Leiterin der Stabstelle für Nachhaltigkeit und Energie Ursula Lackner gaben mit viel Leidenschaft Einblick in die Aktivitäten und Ziele der Stadt, die ebenfalls Klimapionierstadt ist. Jede Stadt, so die beiden Referentinnen, habe einen individuellen Weg in Richtung Klimaneutralität eingeschlagen. Die Stadt Villach habe sich eine klare Handlungsanleitung für die kommenden Jahre auferlegt. Es gehe in einem dynamischen Modell um die Förderung der Nachhaltigkeit und das langfristige Ziel, klimaneutral zu werden. Die Villacher Klimaallianz sei ein wichtiges Element, alle ins Boot zu holen. „Das Thema steht bei uns in Villach politisch außer Streit und verfügt über eine breite Mehrheit“, so Katholnig. Auch die Bevölkerung trage die Maßnahmen und die Entwicklung aktiv mit, der Planungssicherheit komme hohes Gewicht zu. Besonders betonten die Referentinnen die Leistbarkeit des Umweltschutzes und stellten Maßnahmen wie das Mieterstrom-Modell, zielgerichtete Förderungen, Energieberatung und -sprechtage vor.

 

 

Dabei waren Verantwortliche folgender Unternehmen:  AfB | AMS Kärnten | ATRIO | BKS Bank | Caritas Kärnten | Caro Frank Markenberatung und Ortner | ConSolid | EY | FH Kärnten | Hilfswerk Kärnten | pro mente Gruppe | Riedergarten Immobilien | Stadt Klagenfurt | Stadt Villach | Stadtwerke Klagenfurt | Sunwell | ThermenResort Warmbad-Villach | Volksbank Kärnten | Wiener Städtische Versicherung | Wietersdorfer Gruppe | Wirtschaftskammer Kärnten

 

Herzlichen Dank an die führenden VertreterInnen der Städte Klagenfurt und Villach und die ReferentInnen sowie allen TeilnehmerInnen für das rege Interesse und die intensiven Diskussionen. Gerne bis zum nächsten Mal!