16.11.2023, Velden. Einem wichtigen, im Alltag wenig beachteten Feld sozialer Verantwortung widmete sich der VZ Impulsnachmittag „Psychische Gesundheit fördern“ im Casinum Velden im Kreis interessierter Führungs- und Fachkräfte mit einem Fachbeitrag von pro mente Kärnten aus dem Programm „Erste Hilfe für die Seele“ und einem Best Practise Beitrag der KELAG, die einen neuen Leitfaden zur Krisenintervention im Arbeitsfeld vorstellte.

 

Die Fachveranstaltung griff das Thema der mentalen Gesundheit auf und zeigte, welche Möglichkeiten Unternehmen haben, Verantwortung zu übernehmen. Ob es um erste Hilfe in Krisensituationen geht oder die Ansprache und Unterstützung von Menschen, bei denen sich erste Anzeichen einer psychischen Erkrankung zeigen, die Impulsbeiträge widmeten sich der Rolle von Unternehmen und Führungskräften, MitarbeiterInnen in schwierigen Situationen adäquat und sicher zu begleiten.

Nach einer thematischen Hinleitung zum Nachmittag durch die Verantwortung zeigen! Geschäftsführerin Iris Straßer unterstrich Marion Rosenender, Direktorin des Casino Velden als Gastgeberin in ihrer Begrüßung die Relevanz des Themas. Die aktuell die Gesellschaft prägenden Fragen der Armut und Gesundheit, besonders der mentalen Gesundheit werden durch das Casino Velden derzeit durch die Kooperation mit sozialen Organisationen in den Mittelpunkt gerückt.

„Das Wahren der psychischen Gesundheit ist für uns in mehrfacher Hinsicht wichtig und Teil unserer DNA. Wir nehmen einerseits bewusst wahr, wann Menschen, die zu uns kommen, nicht mehr aus Vergnügen kommen“, hier sei Sensibilität oberstes Gebot, so Roseneder. „Da sprechen wir es offen an. Und wenn wir MitarbeiterInnen in schwierigen Phasen begleiten, stehen wir – wie viele Unternehmen – im Spannungsfeld von Effizienz der Betriebsabläufe und den individuellen Bedürfnissen unserer KollegInnen. So sei der heutige Nachmittag von großem Interesse: „Danke bereits jetzt für den Austausch, der heute in unseren Räumlichkeiten stattfindet und aus dem auch wir viel mitnehmen werden.“

Die wichtigste Frage ist: „Wie geht es dir“

Im ersten Impulsbeitrag von pro mente Kärnten erläuterte die psychosoziale Beraterin Verena Kießling die Relevanz, erste Hilfe nicht nur in körperlichen Situationen leisten zu können; psychische Störungen seien die drittgrößte Krankheitslast in Europa. Die wichtigste Frage, so Kießling, ist „Wie geht es dir?“ Wenn die Antwort lautet „nicht gut“, dann gelte es beizustehen und professionelle Hilfe zu holen, so wie bei körperlichen Notfällen auch. Wichtig sei, zuzuhören und nicht zu verurteilen. Dabei der Person auch Zeit zu lassen, sich auszudrücken und zugleich die Autonomie der Person zu wahren.

Kollege Markus Heinz, klinischer und Gesundheitspsychologie bei pro mente begann seinen Fachbeitrag mit Filmen, die die Veränderungen von MitarbeiterInnen, die psychische Probleme entwickeln, dokumentieren und stellte psychische Verhaltensmuster vor: Rückzug, übermäßiges Misstrauen, aber auch körperliche Auswirkungen wie Ruhe- und Schlaflosigkeit und  Einschränkung der Mobilität. „Es ist besser, früher als später nachzufragen.“ Heinz schloss seinen Impulsbeitrag mit Tipps zur Förderung der psychischen Gesundheit.

Krisenintervention im Unternehmen erfolgreich umsetzen

Die fünf Handlungsfelder für die Umsetzung des betrieblichen Gesundheitsförderungsprogramms stellte die Verantwortliche der KELAG Elena Mayer ihrem Impulsbeitrag voran. „Zu diesen Handlungsfeldern gehört auch die mentale Gesundheit. Und dazu haben wir ganz aktuell einen sehr umfangreichen und konkreten Leitfaden zur raschen und kompetenten Krisenintervention im Arbeitsumfeld erstellt. Er dient Führungskräften zur Wahrung ihrer Fürsorgepflicht. Aber auch alle MitarbeiterInnen bekämen den Leitfaden, zudem sei er über das Intranet abrufbar. „Wir nutzen alle internen Kanäle, die Informationen in die Breite zubringen“, so Mayer.

In verschiedenen Kapiteln werden im Leitfaden Themen wie Tod und Trauer, Suchterkrankungen oder Konflikte am Arbeitsplatz gleichermaßen erläutert wie Suizidalität, je gegliedert in die Bereiche Prävention/Vorsorge, Akutsituation und Wieder-Einstieg. Auch Tipps zur Gesprächsgestaltung werden jeweils konkret und kompakt dargestellt. „Mit über 1600 MitarbeiterInnen als KELAG haben wir alle diese Themen natürlich im Haus so wie jedes Unternehmen. Es ist uns sehr wichtig, damit auch zu Enttabuisierung psychischer Krankheiten beizutragen“, so Mayer.

 

 

So spannte der Impulsnachmittag den Bogen über das doch komplexe Thema der psychischen Gesundheit und konnten die teilnehmenden Führungskräfte und Fachverantwortlichen viel Hilfreiches für die Umsetzung im eigenen Unternehmen mitnehmen.

 

Dabei waren Verantwortliche folgender Unternehmen: Autohaus Staber, AMS Kärnten, autArK, Casino Velden, Donau Chemie AG, Kelag, Kelag Energie & Wärme, Glock, Hilfswerk Kärnten, Hirsch Servo AG, Kärntner Kulturstiftung, Naturel Hotels & Resorts, Kärntner Sparkasse, pro mente kärnten gruppe, Stadt Villach und Volksbank Kärnten.

 

Herzlichen Dank an den Gastgeber Casino Velden, an die Referent:innen für die hochkarätigen Beiträge und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das rege Interesse und gerne bis zum nächsten Mal!

 

Hier geht es zu allen Fotos vom VZ Impulsnachmittag „Psychische Gesundheit fördern“.